Bericht

Der Kraichgau Triathlon zählt zu den größten Triathlons in Deutschland. Über 3.000 Athleten kommen hier jedes Jahr zusammen, um sich im Land der tausend Hügel zu messen, darunter auch amtierende Weltmeister wie Sebastian Kienle.

Christiane, Steffi und Katja wollten 2014, wie jedes Jahr bei einem Großevent, im Kraichgau die Frauenstaffeln aufmischen. Zu dritt sind sie auf dem Podium auch bei internationalen Events Stammgast. Nur wenige Wochen vor dem geplanten Start stürzte Christian mit dem Rad. Nicht nur ärgerlich für Sie persönlich, sondern auch für die ambitionierte Frauenstaffel. Die Suche nach Alternativen mit dem Leistungslevel von Christiane blieb leider erfolglos. Lediglich Nils hatte Zeit und Lust auf eine Radeinheit im Kraichgau. Da es für eine Hormontherapie zu kurzfristig war und auch rasieren nichts half, starteten die drei bei starker Konkurrenz als Mixed-Staffel.

Mit Heinz war auch ein Einzelstarter von den Solis auf der olympischen Distanz am Start, ebenfalls mit Ambitionen auf das Podium in seiner Altersklasse. Durch die riesige Masse der Athleten erfolgte der Start, auf und zwischen den unterschiedlichen Distanzen, in Wellen verteilt über mehrere Stunden. Zuerst durfte unser Team ran.

Katja übernahm routiniert den Schwimmpart und ließ sich an den Bojen nicht die Butter vom Brot nehmen. Das Zitat von Katja: "Ich musste mich sofort für den ein oder anderen Tritt bei Gott entschuldigen", beschreibt das zu Genüge. Mit einer 39er Zeit absolvierte sie die 1,9 km souverän und übergab den Chip an den Ersatzradfahrer Nils.

Auf 90 Kilometern waren auch 1.000 hm zu überwinden. Besonders schön, aber auch gefährlich, sind beim Kraichgau-Triathlon die engen Orts-Durchfahrten. Die Stimmung dort ist wie in kleinen Bergdörfern bei der Tour de France, leider auch die Anstiege. Mit einer Radzeit von 2:29 Std blieb auch er im kalkulierten Soll und übergab den Chip an Steffi (alias Kampfsau).

An der Laufstrecke haben die Teilnehmer die volle Unterstützung der mehreren Tausend Zuschauern. Auch die Mannschaftskollegen haben hier die Möglichkeit, nochmal aktiv ins Rennen einzugreifen und ihren Läufer voran zu treiben. Fokussiert absolvierte Steffi die erste von drei Runden (je 7 km). Der Blick auf die Uhr gab Anlass zur Freude und Sorge zu gleich. Die Zeit war super, doch kann sie das Tempo halten? Ein klares JA !!! Auch auf der zweiten Runde bestätigte sie ihre gute Form und lief eine fast identische Zeit. Mit den letzten Anfeuerungsrufen (es wurden hier wirklich alle Register gezogen) wurde Steffi von ihrem Team auf die letzte Runde geschickt. Kurz vor dem Ende warteten dann schon Katja und Nils, um die Ziellinie gemeinsam mit Steffi überqueren zu können. Die super Laufzeit mit 1:46 Std. bildete den Abschluss einer ausgezeichneten Teamleistung. Mit Platz 4 und einer Gesamtzeit von 4:57 Std verfehlten die drei das Podium nur knapp, doch waren sie mit Abstand die schnellste Mixed-Staffel mit zwei Frauen an diesem Tag!!!

Das Team hatte geliefert, jetzt war Heinz an der Reihe. Die erste Hiobsbotschaft für ihn vor dem Start: Neoverbot. Trotzdem absolvierte er 1.500m lange Schwimmstrecke in 36 Min. Mit neuem Material ging es dann für ihn auf die ebenfalls schwierig zu fahrende Radstrecke. So mancher Jungspund hätte sich auf den sehr bergigen 40 Kilometern über eine Radzeit von 1:33 Std gefreut. Den Schwung nahm er gleich mit auf die Laufstrecke und gab auch hier ordentlich Gas. Trotz der mittlerweile sehr heißen Temperaturen spulte er die 10 km zügig ab. Mit einer Zielzeit von 03:13:24 Std. belegte er am Ende Platz 3 in seiner Altersklasse (M60) und zeigte damit, dass er nicht nur beim Carbo-Loading am Tag davor ganz vorn dabei ist.

Sportlich, organisatorisch und vor allem moralisch stand Christiane an diesem Tag hinter den Athleten. Obwohl Sie selbst nicht starten konnte zeigte sie wahren Sportsgeist und wurde ihrer Rolle als Team-Käptn gerecht. Wir drücken alle die Daumen, dass sie dann in Roth auf ihrer ersten Langdistanz an den Start gehen kann.